Erster Erfolg der Wissenswerkstatt
Den Förderpreis beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten gewannen Schüler der Wissenswerkstatt. Die Preisverleihung fand nun im Landtag statt.
Schüler gewinnen Förderpreis beim Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten
Etwas über ein Jahr ist es her, seit die Wissenswerkstatt am Maristen-Gymnasium gegründet worden ist. Ziel dieser "Ideenschmiede" war und ist es, nicht nur besonders begabte Schüler über den Unterricht hinaus zu fördern. Auch Mädchen und Buben mit verstärktem Interesse, sich in wissenschaftliche Themen aller Fächer einzuarbeiten, kommen in der Wissenswerkstatt zum Zug. Eine Gruppe nahm im vergangenen Schuljahr unter der Leitung von Lehrer Anton Hilz gleich am Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten teil – und gewann prompt einen der heiß begehrten Förderpreise bei der vom Bundespräsidialamt und der Körber-Stiftung durchgeführten Auslobung. Am vergangenen Freitag fand nun im Münchner Landtag die Preisverleihung statt. Der Wettbewerb hatte unter dem Motto "Gott und die Welt. Religion macht Geschichte" gestanden.
Beschäftigt hatten sich die Schülerinnen und Schüler der Mittelstufe – Marion Kraft (8c), Niklas Daecke, Tommy Lee Gray, Philipp Grossmann (alle 9b), Thomas Wendl und Dominik Zehnter (beide 9c) – in ihrem Wettbewerbsbeitrag, einem wissenschaftlichen Aufsatz, mit dem Further Geistlichen Peter Zimmermann (1861 – 1936). In ihrem Werk mit dem Titel "Der Riese zu Gottes Füsen – Peter Zimmernann: Pfarrer, Schriftsteller und Kommentator" hatten die sechs MGF-Schüler das bisher noch eher unbekannte Leben und Werk des Further Ortspfarrers erforscht. Zimmermann hatte nicht nur wortgewaltig das Wort Gottes verbreitet, sondern darüber hinaus in der Zeit des aufkeimenden Nationalsozialismus' publizistisch das sich aufbräuende Unheil öffentlich beklagt. Zudem hatte Zimmermann bereits 1932 vor einer Diktaturregierung gewarnt. Das und vieles Weiteres war der Forschungsschwerpunkt der sechs Mädchen und Buben der Wissenswerkstatt über den Geistlichen mit der Erkenntnis, dass Zimmermann ein Mann des Widerstands in der Region war und es deswegen wert war, mehr über sein Leben und sein Werk herauszufinden.
Und die Bemühungen unserer Schülerinnen und Schüler war offensichtlich so gut, dass sie dafür den Förderpreis des Geschichtswettbewerbs des Bundespräsidenten erhielten – als wenige unter nicht einmal ein Dutzend Preisträgern in dieser Kategorie. Schulleiter Christoph Müller, der mit bei der Preisverleihung am Freitag dabei war, lobte das Engagement und den (Recherche-)Fleiß der Schüler. "Die Arbeit unserer Schüler zeigt, dass es auch in unserer Region Personen gibt, bei denen es sich lohnt, dass man sich näher mit ihnen auseinander setzt", resümierte Müller. Darüber hinaus stellte der Oberstudiendirektor den Wert der neu gegründeten Wissenswerkstatt heraus: So sei es wichtig für die Laufbahn der Schülerinnen und Schüler, dass sie ihre Talente und Interessen auch über den Unterricht hinaus mit einbringen können. "Die Teilnahme an diesem Wettbewerb ist das beste Beispiel dafür, was unsere Schüler erreichen können – ich bin froh, dass wir die Wissenswerkstatt eingerichtet haben." Der Dank der Schule gilt insbesondere auch den Kolleginnen und Kollegen, die die Schüler der Wissenswerkstatt betreuen. Im vergangenen Jahr waren das Anton Hilz, Dr. Christian Schwarz und Heidi Jung. Und auch im laufenden Schuljahr gibt es wieder eine Wissenswerkstatt, die sich mit unterschiedlichen geistes- und naturwissenschaftlichen Themen auseinandersetzt.
Überreicht bekamen die MGF-Schüler den Preis am Freitag von MdL Reinhold Bocklet, dem ersten Vizepräsidenten des Landtags, und von Mdgtin. Elfriede Ohrenberger, der Leiterin der Grundsatzabteilung im Kultusministerium. Allgemeine Informationen zum Geschichtswettbewerb des Bundespräsidenten gibt's hier. Zudem kann die Gewinner-Arbeit unserer Schüler als PDF (2,2mb) heruntergeladen und natürlich nachgelesen werden. Es lohnt sich!
Text: sp, Fotos: Körber-Stiftung/Susanne Hesping
