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Die Welt erlebbar machen

SPD-Politiker Franz Maget (rechts) war am Freitag zu Besuch am MGF, zusammen mit MdL Ruth Müller (3.v.r.) wurde er unter anderem begrüßt von Schulleiter Christoph Müller (links).
SPD-Politiker Franz Maget (rechts) war am Freitag zu Besuch am MGF, zusammen mit MdL Ruth Müller (3.v.r.) wurde er unter anderem begrüßt von Schulleiter Christoph Müller (links).

SPD-Politiker zu Gast im Rahmen des Forumeuropa

„Ein wunderbarer Tag heute – endlich wieder Forum Europa!“ So begrüßte Schulleiter Christoph Müller heute die Schülerinnen und Schüler der 10. Jahrgangsstufe und den langjährigen SPD-Politiker Franz Maget, der begleitet von der Landtagsabgeordneten Ruth Müller an unsere Schule gekommen war, um mit den Schülerinnen und Schülern über den Arabischen Frühling und seine Auswirkungen auf Europa zu diskutieren.

Schon vor der Begrüßung gab es eine absolute Premiere: Die Uraufführung der Europahymne mit dem neu verfassten deutsch-französischen Text von Schülerinnen und Schülern des Abiturjahrgangs 2021, die leider wegen Corona noch nie aufgeführt werden konnte. Dargebracht wurde sie von den Schülerinnen und Schülern der Klasse 6d und der Bigband der Schule unter der Leitung von Matthias Schäffer.

OStD Christoph Müller dankte anschließend Herrn Maget für seine Bereitschaft, sich Zeit für Jugendliche zu nehmen und sich mit ihnen auseinanderzusetzen. Franz Maget, der sich lange Jahre als Fraktionsvorsitzender der bayerischen SPD einen Namen gemacht hat, habe sich nach seinem Eintritt in den Ruhestand im Jahr 2013 eben nicht „zur Ruhe gesetzt“, sondern eine neue Position als Sozialreferent an den Botschaften in Tunesien und Ägypten angetreten – eine Zeit, in der er die Folgen des Arabischen Frühlings hautnah erlebte.

In seiner Begrüßung ging der Schulleiter weiterhin kurz auf die Ziele dieses „Forum Europa“ ein, das im Jahr 2015 gegründet wurde mit der Idee, den Schülerinnen und Schülern das Thema „Europa“ näherzubringen und ihnen die Chance zu geben, mit „echten“ Politikerinnen und Politikern über die Zukunft Europas zu diskutieren. Manfred Weber, Dr. Florian Herrmann, Martin Schulz oder Margarete Bause sind nur einige der bekannten Namen, die das Maristen-Gymnasium Furth im Rahmen des „Forum Europa“ in der Vergangenheit besucht haben.

Das Thema „Europa“ nahm Franz Maget dann auch gleich in seiner Rede auf und erinnerte daran, dass seine Generation die erste gewesen sei, die in Frieden in Europa aufwachsen konnte; nie zuvor sei dies möglich gewesen. Die Rolle der Europäischen Union könne in diesem Zusammenhang gar nicht überschätzt werden, wie man auch heute am Krieg in der Ukraine sehe – ein Land, das eben nicht Mitglied der Europäischen Union ist.

Sehr schülerorientiert und bildlich zeigte Franz Maget den Schülerinnen und Schülern dann auf, wie das Leben von Jugendlichen in Nordafrika aussieht. Diese hätten eben nicht das Glück, innerhalb der Europäischen Union geboren zu sein und damit sehr viele Rechte wie z.B. Reisefreiheit zu genießen, sondern lebten oft in Armut und hätten sehr schlechte Bildungs- und Berufschancen. Dies führe natürlich zu großem Frust und großer Verzweiflung unter den jungen Menschen, die durch soziale Medien sehr wohl Bescheid über den Lebensstandard ihrer Altersgenossen in Europa wüssten. Dieser Frust führte im Dezember 2010 so weit, dass ein junger Gemüseverkäufer sich selbst verbrannte, was zum sogenannten „Arabischen Frühling“ führte.

Die daraus entstehenden Aufstände in der gesamten arabischen Welt hatten zur Folge, dass sowohl der tunesische als auch der jemenitische und der ägyptische Machthaber zurücktreten mussten. Regierungsumbildungen und politische Reformen, aber auch Bürgerkriege in Libyen und Syrien waren die Folge. Leider habe sich die Situation für die Menschen in Nordafrika aber trotz des „Arabischen Frühlings“ nicht wirklich verändert, außer in Tunesien.

Schon während des Vortrags stellten die Schülerinnen und Schülern zahlreiche Fragen an Franz Maget und zeigten sich sehr interessiert, was sich auch in der folgenden Diskussion zeigte. Wir danken Herrn Maget sehr herzlich für den Besuch am Maristen-Gymnasium Furth und seinen hochspannenden Vortrag!

Text:sh, Fotos:sp

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