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Politk(er) hautnah erleben

Unter der Moderation von Christian Günzel (v.r.) diskutierten Hans-Peter Deifel, Michael Deller, Jasmin Faulstich, Vincent Hogenkamp und Stefan Hemmann.
Unter der Moderation von Christian Günzel (v.r.) diskutierten Hans-Peter Deifel, Michael Deller, Jasmin Faulstich, Vincent Hogenkamp und Stefan Hemmann.

Interessierte Schüler diskutierten eifrig mit fünf Jung-Politikern bei Podiumsdiskussion

Statt über die Demokratieverdrossenheit der Jugend zu klagen, hatte das Maristen-Gymnasium am Donnerstagvormittag jugendliche Vertreter von Parteien in die Mensa zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Gekommen waren Hans-Peter Deifel von der CSU, Michael Deller von den Liberalen, die Gründe Jasmin Faulstich, der Juso Vincent Hogenkamp und Stefan Hemmann von der Linkspartei, um über von Schülern ausgesuchte Themen unter Moderation von Christian Günzel zu diskutieren. Zwei Anwesende kann man am 14. Oktober tatsächlich wählen, die meisten der Schüler aus den Jahrgangsstufen 9 bis 12 wurden schon mal für die Europa- oder die Kommunalwahl motiviert, da sie derzeit noch nicht volljährig sind.

Der erste Themenschwerpunkt war einer, der Schüler in einer ländlichen Umgebung persönlich betrifft: Wie gelangt man abends oder am Wochenende von Niedersüßbach zum Schulfreund nach Schmatzhausen oder gar ins Kino? Hier stellte sich schnell eine Zweigleisigkeit heraus: Es müssen mehr Busse her, so alle Redner, aber ohne Individualverkehr werde es nicht gehen.

Energie und Umweltfragen waren ein zweiter Schwerpunkt. Was bringt die 10h-Regelung, ist ein Atomkraftwerk besser in Tschechien oder in Niederbayern aufgehoben, warum gibt es in Pfettrach einen Aufschrei gegen ein Windrad, wenn tagtäglich der Lärm der Bundesstraße keinen zu stören scheint? Mit sehr engagierten Redebeiträgen und nicht minder durchdachten Nachfragen seitens der Schüler konnte auch hier ein sehr gutes Diskussionsniveau erreicht werden. Keiner fiel dem anderen ins Wort, keiner rekapitulierte endlos lang Vorwürfe, was eine Regierung, an der des anderen Teilnehmers Partei beteiligt war, einstmals verabsäumt hatte. Überhaupt legten alle fünf Wert darauf, vor allem ihre Position darzustellen und nicht, was an der des anderen falsch ist.

Die Probleme der Umwelt werden bereits die anwesenden Schüler massiv betreffen, die Rente scheinbar erst in ein paar Jahrzehnten. Dennoch wurden zum Themenkomplex Sozialpolitik viele Fragen eingereicht. Hier war die Parteizuordnung am ehesten erkennbar: Während etwa Deller von einem gesunden Wettbewerb bei der Gehaltsfindung sprach, wollte Hemmann den Menschen nicht auf seinen Marktwert reduzieren. Deifel verband geleistete Arbeit und die damit verbundene Wertschätzung in der Gesellschaft. Diskutiert wurde auch der Zusammenhang eines gerechten Mindestlohns und der späteren Rente.

Text:fi, Fotos:sp

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