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„In Auschwitz gab es keine Vögel“


Konzertlesung zum Thema Antisemitmus mit Monika Held und Gregor Praml

Am Montagabend, den 29.01.2024, fand in Erinnerung an die Befreiung des KZs in Auschwitz (27.01.1945) für alle Schülerinnen und Schüler der 11. Jahrgangsstufe in der Mensa eine Abendveranstaltung zum Thema Antisemitismus statt.  Die 11.Klässler/innen setzen sich schon längere Zeit im Geschichtsunterricht mit dem Thema „Formen des Erinnerns an Holocaust bzw. Shoa“ auseinander und haben bereits unterschiedliche Arten, wie die Stolpersteine, Denk- bzw. Mahnmale oder Filme kennengelernt.

Der Schulleiter Christoph Müller begann den Abend mit einer Begrüßungsrede und den Worten, dass es wohl „kein schöner Abend“ wird, aber ein wichtiger und interessanter. Die Konzertvorlesung „In Auschwitz gab es keine Vögel“ von Monika Held und Gregor Praml ging unter die Haut. Man müsste „aus Erinnerungen Impfstoffe machen“, so Monika Held.

Das Duo trat erstmals in Bayern auf. Monika Held hat eigene Texte aus ihrem Roman „Der Schrecken verliert sich vor Ort“ mit O-Tönen eines Auschwitz-Überlebenden verknüpft. In den Texten reflektierte der aus Österreich stammende Protagonist Heiner auf drei zeitlichen Ebenen das Geschehene: aus seiner Zeit als Gefangener und Hilfskraft im Krankenbau des Vernichtungslagers, aus seinen Erfahrungen als Zeuge in den Frankfurter Auschwitz-Prozessen 1964 und aus der Perspektive eines regelmäßigen Besuchers zu Beginn der 80er-Jahre. Die Mauern zwischen „damals und heute“ seien „eingerissen worden“, so Monika Held. Begleitet wurden die Texte durch Musik von Gregor Praml mit seinem Kontrabass. Diese wirkte je nach Textinhalt mal in ihrer penetranten KZ-artigen Eintönigkeit bedrohlich, mal spitzte sie sich dramatisch zu, mal schwelgte sie in sanften Tönen. Gregor Praml verwendete einerseits Mittel zur elektronischen Verzerrung, andererseits konventionelle Verfremdungseffekte wie unorthodoxe Flageoletts, col legno-Striche oder ein brutal klingendes Spiccato an der Bogenspitze.

Monika Held erinnerte daran, dass der Holocaust auch mit der Sprache begonnen hatte. In diesem Sinne diente die Veranstaltung der Erinnerung an die Verbrechen der Nationalsozialisten und ermahnte uns dazu, auch in der heutigen Zeit aufmerksam zu sein. Denn es ist wichtig, dass man die Geschichte nicht nur kennt, sondern aus dieser lernt, um das Motto „Nie wieder“ in die Tat umsetzen zu können.

Text:fi/rm, Fotos:sp

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