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Praxisnaher Biotechnologie-Unterricht

Dozentin Dr. Patricia Schöppner (rechts) gibt Tipps für die Herstellung der Agarose-Gele.
Dozentin Dr. Patricia Schöppner (rechts) gibt Tipps für die Herstellung der Agarose-Gele.

MGF Teil einer neuen Naturwissenschafts-Kooperation

Einen Meilenstein in Sachen Biotechnologie konnte das Maristen-Gymnasium jüngst etablieren: Nach einer Lehrerfortbildung der Fachschaften Biologie und Chemie nimmt die Schule als eine der ganz wenigen in Niederbayern an der „Amgen Biotech Experience“ teil. Amgen, ein Biotechunternehmen aus Kalifornien, hat über eine Stiftung das mit „ABE“ abgekürzte Programm entwickelt, das in Deutschland in Kooperation mit der Fachdidaktik Life Sciences der Technischen Universität München angeboten wird. Dr. Patricia Schöppner von der TUM hatte die Lehrerinnen und Lehrer in das hochkomplexe Equipment eingewiesen. Neben der Schulung der Lehrer und der Zurverfügungstellung des extra für den Unterricht entwickelten Materials musste auch ein Lehrplan entwickelt werden. 

Denn obwohl die Biotechnologie eine der Schlüsseltechnologien des 21. Jahrhunderts ist, finden entsprechende Experimente an Schulen kaum statt. Praxisnaher Biotechnologie-Unterricht scheitert meist an zu teuren Geräten und Material für solche Versuche. Und weil die Durchführung gentechnische Experimente im Unterricht in weiter Ferne liegt werden Lehrerinnen und Lehrer erst gar nicht dafür ausgebildet. 

Das aus den USA stammende ABE-Bildungsprogramm bringt erstmals die Biotechnologie in die Klassenzimmer und schließt eine Lücke im naturwissenschaftlichen Unterricht. Mit dem Programm will die Amgen Foundation möglichst viele Lehrkräfte und Schulen weltweit erreichen und Schüler für Wissenschaft und Forschung begeistern. 

Demnächst entsteht in den Räumen des Maristen-Gymnasiums ein Biotechnologie-Labor beispielsweise mit einem Mini-PCR-Cycler oder mit Geräten für die Agarose-Gelelektrophorese. Mit PCR-Cyclern lassen sich DNA-Sequenzen vermehren, die Agarose-Gelelektrophorese wird verwendet um DNA-Stränge nach Größe und Ladung aufzutrennen. Zudem erhalten die Schulen von der ABE Foundation Lösungen und Reagenzien für die Experimente sowie Begleitmaterial zu den Versuchen. 

Im Experiment können Schüler einen Kriminalfall bearbeiten und eine Verbindung zwischen einem Tatverdächtigen und einem Opfer belegen. Sie können auch herausfinden, ob sie genetisch so disponiert sind, dass Rosenkohl für sie bitter schmeckt. In einem dritten Versuch können die eigenen Erbanlagen dahingehend untersucht werden, ob man aus genetischer Sicht zu den Langschläfern oder den Frühaufstehern gehört. Allerdings kann man diesen genetischen Beleg leider nicht als Ausrede für Zuspätkommen verwenden: durch regelmäßiges Frühaufstehen kann die „genetische Langschläferuhr“ auch umprogrammiert werden.

hk

Bildunterschriften:

Bild 1: Zwei Mini-PCR-Cycler mit Laptop, der die beiden steuert.
Bild 2: Frau Burger bei der Vorbereitung der Proben für die Agarose-Gelelektrophorese.
Bild 3: Frau Kaiser und Frau Huber beim Auftragen der Proben auf die Agarose-Gele – hier ist eine ruhige Hand nötig!

Bild 4: Die teilnehmenden Lehrerinnen und Lehrer: Frau Brolle, Frau Burger, Frau Hein, Frau Huber, Frau Kaiser und Herr Dr. Schwarz (hinter der Kamera).

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