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Beeindruckende Geschichte(n)

Autorin Mirjam Pressler las am Donnerstagvormittag für die siebten und achten Klassen am Maristen-Gymnasium.
Autorin Mirjam Pressler las am Donnerstagvormittag für die siebten und achten Klassen am Maristen-Gymnasium.

Lesung mit der Kinder- und Jugendbuchautorin Mirjam Pressler

Mirjam Pressler, die bekannte Schriftstellerin und Übersetzerin, besuchte am 19. Oktober 2017 das Maristen-Gymnasium. Am Dienstag war ihr in einer Feierstunde im Rathausprunksaal der „Kulturpreis der Stadt Landshut“ verliehen worden. Die beiden 90-minütigen Autorenlesungen für die 7. und die 8. Jahrgangsstufe waren schon im Frühjahr mit Frau Stapf (2. Fachbetreuerin Deutsch) vereinbart worden.

Frau Pressler hat etwa 40 eigene Bücher verfasst (vornehmlich für Kinder und Jugendliche), 300 Bücher aus anderen Sprachen übersetzt und 25 Preise und Ehrungen erhalten. Als Übersetzerin des „Tagebuchs der Anne Frank“ und Expertin für Anne Frank und deren Großfamilie hat sie Großartiges geleistet.

In engem Zusammenhang mit Frau Presslers Biographie steht die Tatsache, dass ihre Bücher Schicksale von Kindern und Jugendlichen zeigen, denen eine heile Kindheit verwehrt ist bzw. war. Ihr Debütroman „Bitterschokolade“ (1980) erzählt von einem Mädchen mit einer Essstörung, ein anderes Werk stellt das Leben eines Heimkindes in den Mittelpunkt. Zentrales Thema in Mirjam Presslers Werk wurde aber im Laufe der Zeit das Schicksal jüdischer Kinder und Jugendlicher während des Nationalsozialismus, neuere Werke widmen sich bekannten jüdischen Mythen und Figuren.

Vor den Schülern und Schülerinnen der 8. Jahrgangsstufe las die Autorin aus ihrem Werk „Ein Buch für Hanna“ (2010), das von einer guten Freundin in Israel inspiriert wurde. Das jüdische Mädchen Hanna im Roman sollte in Dänemark Schutz vor der Verfolgung durch die Nazis finden und nach Palästina auswandern. Doch schließlich wurde Hanna dort bei einer „Aktion“ festgenommen und in das Konzentrationslager Theresienstadt deportiert, wo sie neun Jahre verbringen musste, bis sie schließlich im April 1945 durch eine Rettungsaktion des schwedischen Roten Kreuzes nach Palästina gelangte.

Besonders berührend war es, als Frau Pressler vorlas, wie die 19-jährige Hanna sich im Konzentrationslager zum ersten Mal verliebte.

Für die Schüler der 7. Jahrgangsstufe las Mirjam Pressler aus „Malka Mai“, die ebenfalls ein reales Vorbild hat und ein vergleichbares Kinderschicksal durchleiden musste.

Anschließend stellte Frau Pressler sich jeweils den vielen Fragen der Schüler, die z. B. wissen wollten, was Frau Pressler selbst gerne lese, welche ihrer Bücher sie besonders möge (Antwort: „Ein Buch für Hanna“, „Malka Mai“, „Wenn das Glück kommt, muss man ihm einen Stuhl hinstellen“ sowie „Golem, stiller Bruder“) und wie sie mit Schreibblockaden umgehe.

Liebe Frau Pressler, wir danken Ihnen herzlich für Ihren Besuch am Maristen-Gymnasium, mit dem Sie uns Einblicke in Leben und Werk einer Gegenwartsschriftstellerin gewährt haben!

Text:st, Fotos:sp,fi,st

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