Home / AKTUELLES / Bericht-Archiv / Geologie und Ökologie der Alpen

Geologie und Ökologie der Alpen


Q12-Geographieexkursion 2016

Sie zählen zu einem der anfälligsten und sensibelsten Naturräume Europas, ihre Erkundung stellt für jeden Wissenschaftler ein Highlight dar: die Alpen. Die Q12-Geographiekurse des Maristen-Gymnasium waren am vergangenen Wochenende in und um Garmisch-Partenkirchen unterwegs, um dem faszinierenden Gebirge rund den höchsten Berg Deutschlands, der Zugspitze, „auf den Zahn“ zu fühlen.

Losgegangen war die Exkursion am frühen Donnerstagnachmittag. Nach dem Vormittagsunterricht fuhren knapp 40 der angehenden Abiturientinnen und Abiturienten mit ihren beiden Kursleitern, Johannes Räpple und Matthias Spanrad, und Geographielehrerin Franziska Hofmann durchs Voralpenland bis nach Garmisch. Das dortige Ziel: die Jugendherberge. Am Abend erfolgte nach dem Essen schließlich die Einstimmung auf den ersten Exkursionstag am Freitag, an dem es gleich hoch auf die Zugspitze gehen sollte. In einer kurzen Einführung frischten die Schülerinnen und Schüler ihr glaziologisches Wissen auf. So thematisierten die Kursleiter noch einmal, dass es derzeit noch fünf Gletscher in Bayern gibt (die beiden Schneefernen und den Höllentalfernen auf der Zugspitze, überdies Blaueis und Watzmanngletscher im Wettersteinmassiv), Bestandteile eines Gletschers unter anderem die verschiedenen Moränentypen und Nähr- und Zehrgebiete sind und Gletscher weltweit durch die Klimaerwärmung gefährdet sind. Am Freitag startete die Expediotion dann früh Richtung „Top of Germany“, dem höchsten Punkt der Bundesrepublik mit seinen 2962 Metern des Zugspitzgipfels. Mit der alten Zugspitz-Zahnradbahn – einer tourismusgeographisch überdies interessanten Einrichtung – fuhren die Maristen-Gäste hoch zum Zugspitzplatt. Dort trafen sich die Gäste aus Furth mit Marc Ostermann, eine, Geologen von der Universität Innsbruck. Der ausgewiesene Experte im Bereich der nördlichen Kalkalpen ging anschließen mit den zwei Kursen jeweils knapp zwei Stunden auf Exkursion rund um den nördlichen Schneefernen. So beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler „vor Ort“ einerseits mit den Spuren der Alpenentstehung, überdies wendeten die Abiturienten das im Unterricht und am Vorabend erarbeitete Wissen zu Glaziologie und Geologie des Alpenraums detailliert an. Im zweiten Teil des Tages analysierten die Further Schüler darüber hinaus die Zugspitze als touristischen Anziehungspunkt für die verschiedensten Gruppen von Touristen. Glück hatten die Maristen-Gäste an diesem Tag mit dem Wetter. War das Tal geprägt von zahlreichen Wolken, konnten die beiden Kurse ihre Expedition bei bestem Wetter und noch guter Fernsicht genießen. Auch Infos aus erster Hand erfuhren die Exkursionsteilnehmer vom Experten aus Innsbruck. So berichtet Geologe Marc Ostermann etwa von seiner zurückliegenden Forschung, dass vor knapp 4000 Jahren ein mehrere Tausend Kubikmeter großer Felsabbruch den Zugspitzgipfel verändert habe und diese Abbruchstücke noch heute zu sehen sind – nämlich als einzeln herausragende Gesteinshaufen im ansonsten flachen Garmischer Tal. 

Der zweite Exkursionstag stand schließlich ganz im Zeichen des Wasser – und das verschiedensten den Richtungen. Denn während es über Nacht leider begonnen hatte, beständig zu schneien (und die Nacht die Gletscher auf der Zugspitze überdies in weiß gekleidet hatte), waren die Maristen-Expeditionisten in der Partnachklamm, der vielleicht eindrucksvollsten Klamm im Alpenraum, der Fortführung des ersten Exkursionstages auf der Spur. Denn Klammen hängen eng zusammen mit den Abflüssen der verschiedensten Bergzüge und haben sich – am Beispiel der Partnachklamm durch den Vorgelagerten Bergsattel – über tausende von Jahren durch das Gestein „gefräst“ und nicht nur ein beeindruckendes Naturschauspiel hinterlassen. Auch verraten Klammen, wie eben die Partnachklamm, viel über die (Gesteins-)Geschichte des Alpenraums. So ist auf den Gipfeln rund um die Zugspitze vornehmlich helles Kalkgestein zu finden, aufgrund biologischer Einschlüsse hat sich der Kalk in der Klamm dagegen beinahe tiefschwarz gefärbt. Begleitet wurden die Further Schüler auch an diesem Tag wieder vom Innsbrucker Geologen Marc Ostermann.

Der dritte Exkursionstag wäre schließlich ganz im Zeichen der alpidischen Höhenstufen gestanden während einer Wanderung auf den Wank, einen der Garmischer Hausberge. Weil es aber vom Morgen an stark regnete, beendet die Schülerinnen und Schüler die diesjährige Geographieexkursion mit einem tourismusgeographischen Haltepunkt – dem Alpspitz Wellen-Bad. Mit vielen neuen Erkenntnissen, auch für das im Frühjahr anstehende Geographie-Abitur, kehrten die knapp 40 Schülerinnen und Schülern schließlich am frühen Sonntagabend wieder heim.

zurück
de;maristen-gymnasium;christoph.mueller EM