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Wer war Martin Luther?


"Kinderbibeltag" rund um den interessanten Kirchenmann

Wer war Martin Luther? In welcher Zeit hat er gelebt? Was hat ihn bewegt und welche inneren Überzeugungen hatte er? Um Antworten auf diese Fragen zu finden, haben sich die Schülerinnen und Schüler der 6. Jahrgangsstufe am Dienstag einen Vormittag lang mit Martin Luther, seinem Glauben und der mittelalterlichen Lebenswelt auseinandergesetzt. Initiiert hatte den "Kinderbibeltag" die Fachschaft Religion.

Begonnen hatte der Tag mit dem Film „Martin-Luther-Check“, bei dem sich Checker-Tobi (bekannt aus ARD/ZDF/KiKa) auf den Weg nach Wittenberg macht, um einen Einblick in die Wirkungsstätten Luthers zu erhalten. Außerdem hat er im Film aufgeklärt, was es beispielweise mit dem Ablasshandel auf sich hatte oder dass auch Luther ein Mensch war, der nicht fehlerfrei war, z.B. in seinem Verhalten gegenüber dem Judentum. Somit haben die Kinder bereits zu Beginn des „Kinderbibeltages“ einige wichtige Schlagwörter zum Thema Reformation und Martin Luther gehört, welche dann im Laufe des Vormittages weiter aufgegriffen und bearbeitet werden konnten.

Die vier 6. Klassen wurden in drei Gruppen unterteilt, die jeweils drei Themenbereiche durchliefen. Bei Frau Rogalli erfuhren sie exemplarisch, wie es eigentlich dazu kam, dass wir heute die Bibel und ihre zahlreichen Geschichten lesen und auch verstehen können. Eingeleitet wurde mit der sogenannten „biblia pauperum“, also der "Armenbibel", als da sind die Bibelbilder an Kirchenwänden, die nicht immer der Realität der biblischen Texte entsprechen. Das führte nicht selten zu einer Droh-Botschaft und weniger zur Froh-Botschaft, wie es die Evangelien - schon dem Namen nach - sein sollten. Um dies am eigenen Leib zu erfahren, sollte die Schülerinnen und Schüler den Baum des Lebens zeichnen, so wie sie ihn sich vorstellen. Bei den meisten Kindern kam dabei ein Apfelbaum heraus, obwohl dies mit keiner einzigen Silbe in der Bibel erwähnt wird. Über die Tatsache, dass der dazugehörige Text aus dem Genesis-Buch ursprünglich auf Hebräisch verfasst war und wir das gar nicht lesen geschweige denn auch nur ansatzweise verstehen können, kamen sie dann bis hin zur Notwendigkeit von Luthers Übersetzung des Neuen Testaments ins Deutsche. Außerdem haben sie in verschiedenen Bildern einen Einblick in biblische und im Mittelalter auch vorherrschende Jenseitsvorstellungen bekommen und wie diese das Leben der Menschen und auch das Martin Luthers beeinflusst haben. Bei Frau Geneder erfuhren die Schülerinnen und Schüler Genaueres über die wichtigsten Stationen im Leben Martin Luthers. Diese durften sie anhand eines Zeitstrahls und verschiedenen Informationsständen erarbeiten und sich dadurch auch mit Luthers Ängsten und Sorgen auseinandersetzen, die sie anschließend mit ihren eigenen Ängsten und Sorgen in der heutigen Zeit vergleichen konnten. Was Martin Luther in seinem Innersten bewegt hat, veranschaulichte den Kindern Frau Stoehr. Von Luthers größter Angst haben sie durch das Lesen einer Szene aus dem Film „Martin Luther“ erfahren: Die Angst davor, dass Gott ihn wegen all seiner Fehler nicht liebt und ihm nicht vergibt. Doch Martin Luther erkennt im Laufe seines Lebens: Man ist Gott recht, nicht weil man so gut ist oder so vieles Gutes tut, sondern weil er uns liebt so wie wir sind– mit unseren Stärken und Schwächen. Der Transfer zur heutigen Zeit wurde mit dem Beispiel „Nina und das Parfüm“ geschaffen. Zur Verinnerlichung dessen wurde gemeinsam das Lied „Kommt, atmet auf, ihr sollt leben“ gesungen.

Zum Abschluss des Kinderbibeltages zu Martin Luther versammelten sich alle Schülerinnen und Schüler noch einmal in der Mensa, um gemeinsam bei einem Abschlussspiel ihre neu gewonnenen Informationen und Eindrücke von und über Luther zu reflektieren. Auch hatten sie hier die Gelegenheit den Lehrkräften Feedback bezüglich dieses Vormittages zu geben. Das Fazit war bei einem Großteil: Der Tag war sehr informativ, für manche könnte es solch einen Tag mehrmals im Schuljahr geben, andere wiederrum könnten gänzlich darauf verzichten. Als Zusammenfassung und Ausblick wurde ihnen noch der Clip „Reformation für Einsteiger“ gezeigt.

Text:gn, Fotos:sp, gn

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