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"fairnetzen": Medienkompetenztraining für die 5. Jahrgangsstufe


Gemeinsames Projekt von Schulberatung und Schulpastoral

Das Präventionskonzept „fairnetzen“ hat zum Ziel, Kindern im Alter zwischen 9 und 12 Jahren Handlungskompetenzen im Umgang mit „Neuen Medien“ zu vermitteln. Gemeint ist nicht die Funktionsweise des Internets, der technische Aufbau von Computern, das Erlernen der Fachsprache oder das Einrichten von Filtern und Virenschutzprogrammen. Es geht vielmehr darum, den Kindern den bewussten, verantwortungsvollen, selbstreflektierten und sicheren Umgang mit den „Neuen Medien“ zu vermitteln, es handelt sich somit um ein kompetenzorientiertes Training.

„fairnetzen“ behandelt dabei die Themenbereiche Medienkunde, Medienkritik und Mediennutzung. Es soll bewusst gemacht werden, dass im Netz dieselben Regeln gelten wie im realen Leben und das bedeutet, diese Regeln sowohl im eigenen Interesse, als auch im Interesse der anderen zu beachten.

Wir am Maristen-Gymnasium haben uns entschieden, dieses Kompetenztraining in der 5. Jahrgangsstufe im Rahmen eines Projekttages fest zu installieren.

Die o.g. Inhalte und Themenbereiche werden in diesem Rahmen den Kindern zunächst in Form von Übungen, Rollenspielen und weiteren pädagogischen Methoden vermittelt. Es wird also auf eine kindgerechte Form geachtet. Im Anschluss erfolgen eine intensive Nachbesprechung des Erlebten und Erlernten sowie eine Vertiefung mittels altersgerechter Kurzfilme. Schließlich werden aus den gemachten Erfahrungen gemeinsame Vereinbarungen, Leitsätze sowie persönliche Vorsätze erarbeitet. Diese Vereinbarungen und Leitsätze sind für die Kinder von großer Bedeutung, denn sie sollen ihnen helfen, im Umgang mit den „Neuen Medien“ selbst den richtigen Weg zu finden. Diese sind:

  1. Meine Medien – weniger ist mehr!
  2. Das Internet ist kein rechtsfreier Raum!
  3. Der Urheber hat Recht – das Urheberrechtsgesetz!
  4. Wir spielen mit den Spielen – nicht die Spiele mit uns!
  5. Wir nehmen uns Zeit – für das reale Leben!
  6. Das Wichtigste kommt immer zuerst!
  7. Wir achten auf unseren digitalen Fingerabdruck!
  8. Unsere persönlichen Daten sind wie ein Schatz zu betrachten!
  9. Wir gehen fair miteinander um – wir grenzen niemanden aus!
  10. Ich kenne meine „Schutz-Apps“!

Bei dem ersten Durchlauf in diesem Jahr zeigte sich, dass das Thema den Schülern nicht nur Spaß macht, sondern dass auch unbedingt Aufklärungsbedarf besteht. Vom Recht am eigenen Bild, dem Urheberrechtsgesetz über individuellen Medienkonsum bis hin zum Cybermobbing – die Schülerinnen und Schüler konnten ihre eigenen Erfahrungen einbringen und gemeinsam konnten wir Lösungsstrategien erarbeiten, wie man eventuellen Problemen begegnen bzw. sie von vornherein vermeiden kann. So zeigte z.B. das Rollenspiel zum Cybermobbing in sehr anschaulicher Weise, wie sehr Mädchen und Jungen dadurch verletzt werden. Auch das Thema „Kettenbriefe“, die über WhatsApp verschickt werden und mit subtilen angsteinflößenden Inhalten die Kinder zum Weiterleiten animieren, hat einen großen Stellenwert eingenommen, da sehr viele davon betroffen sind, insbesondere die Mädchen. Hier besteht ein enormer Aufklärungsbedarf.

Die Vermittlung der Medienkompetenz ist natürlich eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sie kann keinesfalls von der Schule alleine übernommen und gewährleistet werden, weshalb die Eltern natürlich auch gefragt sind. Deshalb wird das Projekt auch von einem Elterninformationsabend begleitet, in dem die Eltern erfahren, was Frau Geneder und ich mit ihren Kindern genau erarbeitet und welche Erfahrungen wir gemacht haben. Die Präsentation zu diesem Elternabend am 28. Juni finden Sie auch hier.

Birgit Wegener

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