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"Goodbye Furth" aus Québec und Neuseeland

In Neuseeland hält sich aktuell beispielsweise unsere MGF-Schülerin Daniela Tran auf. Das Foto zeigt sie mit ihrer Gastschwester.
In Neuseeland hält sich aktuell beispielsweise unsere MGF-Schülerin Daniela Tran auf. Das Foto zeigt sie mit ihrer Gastschwester.

Zwei Schülerinnen des MGF berichten von Auslandsaufenthalt

Auch in diesem Schuljahr nehmen wieder vier unserer Schülerinnen und Schüler am Austauschprogramm „See the World“ des Bayerischen Jugendrings teil. Eine weitere Schülerin hat sich erst kürzlich riesig über die Zusage gefreut, noch in diesem Schuljahr einen Austauschpartner aus Frankreich zu bekommen. In der ersten Folge von "Goodbye Furth" berichten  Jule Hauenstein und Daniela Tran aus Québec bzw. Neuseeland.

Wir freuen uns sehr, seit nunmehr fünf Jahren die erfolgreiche Kooperation mit dem Bayerischen Jugendring aufrechterhalten zu können. Es ist eine große Bereicherung für unsere Schule, Gäste aus Ländern wie Kanada, Australien, Frankreich oder Neuseeland bei uns begrüßen zu dürfen und natürlich eine noch größere persönliche Bereicherung für die teilnehmenden Schülerinnen und Schüler, 10 – 12 Wochen im Ausland in vom BJR sorgsam ausgesuchten Gastfamilien verbringen zu dürfen.

Aber lassen wir Jule und Daniela selbst von ihren Erfahrungen berichten:

Jule Hauenstein, Kl. 10b, berichtet aus Québec:

Mittlerweile bin ich hier schon über einen Monat, in Quebec City, etwas was ich erst nicht so wirklich glauben konnte, weil die Zeit hier wie im Flug vergeht. Das liegt unter anderem auch an den ganzen Sachen, die ich hier schon erlebt habe. Beispielsweise die ganzen Eishockeyspiele, das Skifahren, das Wochenende in Montreal, das Schneemobil fahren oder der Ausflug mit der ganzen Jahrgangsstufe nach Valcartier. Valcartier ist ein Park mit riesigen Schlittenbahnen, auf denen man dann mit Reifen runterutschen kann, eines von vielen der sogenannten "Outings", Ausflüge, die die Schule veranstaltet. Meine Schule hier sieht aus, wie man sie aus typischen amerikanischen High School Filmen kennt: Gelbe Schulbusse, viele Spinde und einem eigenen Schwimmbad - außerdem Unmengen an Schülern. Die Stundenpläne hier sind allerdings sehr verwirrend, da sie nicht nach Wochentagen, sondern von Tag 1 bis 9 gehen, etwas, dass ich nie ganz verstehen werde. Das Verhältnis zwischen Lehrern und Schülern ist hier ziemlich locker und freundschaftlich, hier darf man die Lehrer sogar mit Vornamen ansprechen. Die Schule dauert jeden Tag bis um 16 Uhr, startet dafür erst um 9.20 Uhr. Trotzdem ist nach so einem langen Schultag immer noch genügend Zeit um anschließend etwas mit Freunden zu unternehmen, auch wenn wir teilweise einfach nur auf eine von vielen Eisbahnen gehen und Eishockey spielen, öfters auch mit anderen Austauschpartnern, von denen viele nah leben.

Am Wochenende ist dann genügend Zeit, um einen Tag in der Innenstadt von Quebec zu verbringen, in der man wegen dem ganzen Schnee, den Lichtern und der Musik wieder in Weihnachtsstimmung kommt. Um sich an einem kalten Tag in der Stadt aufzuwärmen, ist es eine gute Idee warmes Poutine zu essen. Poutine ist ein Gericht aus Quebec mit einer besonderen Soße, Pommes und speziellen Käse, der nur in Kanada verkauft werden darf, von dem man nicht genug bekommen kann. Typisch hier ist auch der Ahornsirup, der hier echt für alles verwendet wird, sogar für Bacon. Man kann auch sogenannte Maple Taffies daraus machen. Dafür wird einfach Ahornsirup in den kalten Schnee gegossen und man rollt das Ganze auf einen Holzstück.

Die Menschen hier sind alle ziemlich offen und heißen jeden willkommen, wie es auch meine Gastfamilie mit mir getan hat, in der ich mich sehr wohl fühle. Eine Sache, die alle hier gemeinsam haben ist, dass sie jedem der nicht ihre Sprache spricht, dass Wort "Tabarnak" lernen. Das sagt wirklich jeder hier, sobald etwas schiefläuft, eine richtige Übersetzung gibt es dafür nicht.  Dieses Wort existiert nämlich, wie viele andere Wörter und Ausdrücke nur in Quebec. Deshalb ist es anfangs auch ziemlich schwer etwas zu verstehen, da man viele der Wörter im normalen Französisch gar nicht kennt und durch den hier gesprochenen Akzent wird das nur noch komplizierter. Trotz aller Schwierigkeiten, die durch die Sprache und generell einem neuen Land mit neuen Leuten auf mich zugekommen ist, bin ich froh über diese Erfahrung und über meine Zeit in Kanada.

 

Daniela Tran, Kl. 10a, erzählt von ihren Erlebnissen in Neuseeland:

Als ich vor knapp einem Jahr meine Zusage vom BJR für den Neuseeland-Austausch erhalten habe, hat sich das so surreal angefühlt. Ich war überrascht, aufgeregt, aber vor Allem glücklich, dass sich mir eine Möglichkeit erboten hat, das Land der Wolken näher kennenzulernen. Die Amtssprachen sind Englisch und Te Reo Mᾱori, eine polynesische Sprache des indigenen Volks der Mᾱori. Für die meisten stellt sich jetzt wahrscheinlich erstmal die Frage, wo Neuseeland auf dem Globus überhaupt liegt. Es befindet sich im Südwestpazifik, östlich von Australien, ist jedoch wie viele fälschlicherweise glauben kein Teil davon. Weder kulturell noch geographisch lässt es sich keiner Großregion zu ordnen.

Ich besuche zurzeit das Rutherford College, eine Schule im Vorort von Auckland. Im Gegensatz zu Deutschland haben wir hier jeden Tag von 8:40 am bis 3.10 pm Unterricht, doch ein Fach dauert insgesamt 1h, das scheint aber niemanden wirklich zu stören. Denn die Schüler zeigen, aufgrund des wirklich vielseitigen Stundenplan, den sie selbst nach persönlichen Stärken zusammenstellen können, viel Motivation.

Von Fächern wie Outdoor Education (Kajaken, Klettern, Surfen, Wanderungen), Dance class, Drama, Engineering, Mᾱori, Visual arts, Media studies bis zu Food Technology (Kochen), wird den Schülern eine große Bahnbreite an Fächern angeboten. Das Rutherford College setzt viel auf den Erhalt der Traditionen des Mᾱori Stammes, weshalb ich an meinem ersten Schultag den Schulhaka (ritueller Tanz der Mᾱori) mit rund 1400 anderen Schülern lernen durfte. Am folgenden Tag wurde dann ein Sportfest veranstaltet, wo die Häuser (Einteilung der Schüler in Gruppen) gegeneinander in unterschiedlichen Kategorien (z.B. Sprint, Diskuswurf, Hoch/Weitsprung, Schwimmen, …) antreten mussten.

Einmal im Monat gibt es einen uniformfreien Tag, an dem die Schüler für einen Dollar ihre eigene Kleidung tragen dürfen. Das gesammelte Geld wird dann an eine Organisation gespendet, die hilfsbedürftige Kinder unterstützt. Ich habe mich hier gut eingelebt und freue mich, jeden Tag etwas Neues mit unglaublich sympathischen Mitschülern zu erleben, von denen ich ein Paar schon nach wenigen Wochen als Freunde bezeichnen konnte. Ich kann mich wirklich glücklich schätzen, so tolle Leute kennengelernt zu haben, die mir meine ersten Wochen hier viel einfacher gemacht haben. Selbst in die Tanzgruppe wurde ich integriert und arbeite gerade mit Ari, Tessa, Jorja und Jade an einer Choreographie, die wir bald aufführen werden.

Das was mich aber am meisten an Neuseeland begeistert, ist die Natur. Neben Palmen lassen sich noch zahlreiche andere Pflanzenarten finden, wobei jede einzelne davon geschützt wird. Aus diesem Grund wird auch bei der Einreise am Flughafen die Sauberkeit der Schuhe kontrolliert. Die „Kiwis“ (Neuseeländer) lassen ihre Pflanzen frei wachsen, wodurch eine tropische Landschaft entsteht. Die Straßen, die diese Landschaft durchqueren sind oftmals sehr eng und können stundenlang auf- und abwärts führen. Hin und wieder sieht man außerhalb der Stadt auch die ein oder andere Farm mit Schafen, Kühen oder Pferden.

Zudem sind die Strände in Neuseeland atemberaubend schön und bieten durch die hohen Wellen eine gute Möglichkeit zum Surfen. Neben den verschiedensten sportlichen Aktivitäten wie Kajaken, Go Karting, etc., habe ich auch viel über die Kultur der Maori gelernt. Im Großen und Ganzen war mein zweimonatiger Schüleraustausch ein Erfolg und ich persönlich könnte diese positive Erfahrung jedem ans Herz legen. Ich weiß, dass Neuseeland am anderen Ende der Welt liegt und mich 18.385 km von zu Hause trennen, aber schon allein die Erfahrung, die ich hier sammeln konnte, war es mir wert.

“Whaiᾱipo ki a Aotearoa” (I fell in love with New Zealand)

Zusammengestellt von Ursula Schwoerer

Weitere Berichte aus der Serie "Goodbye Furth", bei der unsere Schülerinnen und Schüler von ihren Auslandsaufenthalte berichten, gibt es auf dieser Seite! Viel Spaß beim Lesen.

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