Home / AKTUELLES / Bericht-Archiv / Bewegender (Kurz-)Film

Bewegender (Kurz-)Film

Schulleiter Christoph Müller und die Regisseurin des Films, Louisa Wagener (links) und der Produzentin Saskia Hahn.
Schulleiter Christoph Müller und die Regisseurin des Films, Louisa Wagener (links) und der Produzentin Saskia Hahn.

Regisseurin und Produzentin von "In Our Country" stellen Film am MGF vor.

Saskia Hahn und Louisa Wagener haben zwar gerade erst ihr Filmstudium in München abgeschlossen, ihnen ist aber ein Abschlusskurzfilm gelungen, der mal bewegend, oft heiter, aber vor allem eines ist: sehr beeindruckend. Und diesen Film "In Our Country", der die Geschichte eines jungen Flüchtlings aus Eritrea erzählt, stellten die beiden jungen Filmemacherinnen nun am Mittwochabend am Maristen-Gymnasium vor.

Wie schafft man es, eine Geschichte in einen Film zu verpacken, über dessen Thematik mittlerweile jeder bescheid zu wissen meint, dessen Tragweite aber oft nicht abzuschätzen ist und hinter der sich oft traurige und ergreifende Schicksale verstecken? Saskia Hahn (Produktion) und Louisa Wagener (Regie) ist das mit ihrem Film "In Our Country" mehr als gelungen. Der gut 30-minütige Kurz-Film, er war die Abschlussarbeit der jungen Filmemacherinnen an der Münchner Macromedia-Hochschule, erzählt die Geschichte des 19-jährigen Teklebrhan, der nach seiner Flucht aus Eritrea zunächst um Anschluss sucht in einer oberbayerischen Kleinstadt und diese dann mit dem Fußball gefunden haben scheint. Jedoch, und das schildert "In Our Country" auf beeindruckende Art und Weise, ist das für beide Seiten - für Teklebrhan, aber auch viele Deutsche - zunächst kein leichter Weg; aber einer, der sich lohnt.

Viel wussten Saskia Hahn und Louisa Wagener im Anschluss an die Filmpräsentation von der Entstehungsgeschichte des Films zu berichten. Dass es etwa zweieinhalb Jahre Vorbereitungszeit gebraucht habe, um den Film - von der Entstehung des Drehbuchs bis hin zur endgültigen Kinofassung - fertigzustellen. "Zunächst hatten wir gar nicht geplant, dass der Fußball eine so große Rolle einnimmt", schmunzelt Wagener. Oder dass auch die Dreharbeiten für manche Szene nicht immer einfach gewesen seien. Beispielsweise spielt der Film zu einem großen Teil in einer Flüchtlingsunterkunft. Diese Szenen habe man, so Hahn, in einer im Betrieb befindlichen Unterkunft gedreht. "Da hatten wir Glück, dass wir überhaupt eine Genehmigung dafür bekommen haben." Spannend war auch die Suche nach einem Hauptdarsteller für die Figur des Teklebrhan, den Jungen aus Eritrea. Bald hatten Hahn und Wagener einen Darsteller gefunden - jenen jungen Mann, an dessen Geschichte sich beide orientiert haben und dem der Film auch gewidmet ist. Als es in den Planungen dann aber auch für einen Außendreh nach Fuerteventura gehen sollte, mussten beide noch einmal auf die Suche gehen - weil ihr eigentlicher Darsteller ein zu dem Zeitpunkt noch nicht in Deutschland anerkannter Flüchtling war und eine solche Auslandsreise nur schwer umzusetzen gewesen wäre aufgrund behördlicher Vorgaben. "So mussten wir drei Wochen vor Drehbeginn noch einmal mit der Suche beginnen", berichtete Wagener und Hahn. Mit Alexes Feelmo hatten Hahn und Wagener dann aber die Idealbesetzung gefunden. Tiefgreifend und bewegend spielt Feelmo die Figur des Feelmo, der auf der Flucht seinen Bruder verloren hat und nun in Deutschland Anschluss sucht. Viele Fragen auch zur generellen Arbeit von Produzenten und Regisseuren rundeten die kleine Diskussion am Mittwoch ab.

Schulleiter Christoph Müller freute sich über den Besuch der jungen Kulturschaffenden, der beim Landshuter Kurzfilmfestival zustande gekommen war, wo Hahn und Wegener "In Our Country" ebenso präsentiert hatten. "Ihnen ist ein beeindruckender Film mit einer zurzeit wichtigen Thematik gelungen", lobte Müller hinterher. Überdies regte der Maristen-Schulleiter die anwesenden Kollegen an, den Film - es wurde eine Lizenz für das MGF erworben - beispielsweise im Geographie- oder Wirtschaftsunterricht einzusetzen. Denn der Film behandle, so Müller, viele Themen, die sich mit dem Lehrplan aber auch der Alltagswelt der Schüler verbinden lassen würden. "Und mit so einem guten Film lässt sich das sehr gut vermitteln."

Text:sp, Foto:fi

zurück
de;maristen-gymnasium;christoph.mueller EM