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„Europa ist ein Versprechen!“


Besuch von Maria Noichl, MdEP, im Rahmen des "Forumeuropa" 

Am Freitag besuchten Maria Noichl, Abgeordnete des Europäischen Parlaments, und Ruth Müller, Abgeordnete des Bayerischen Landtags, im Rahmen des „Forum Europa am Maristen-Gymnasium Furth“ die Schule und informierten sich vor allem über die Ausstellung und die Aktivitäten des Gymnasiums zum Thema „30 Jahre Mauerfall“. Die Ausstellung, die momentan in der Aula der Schule aufgestellt ist und der große Festakt, der am 28. November stattfinden wird, haben inzwischen reges Interesse in der Öffentlichkeit nach sich gezogen (auch die Landshuter Zeitung wird zum 9. November 2019 einen Artikel veröffentlichen). Besonders soll das Augenmerk darauf gerichtet werden, wie sich die Europäische Union seit 1989 weiterentwickelt hat und welche Chancen sich für die Jugend in Europa ergeben haben. 

Frau Noichl stellte ausgewählten Schülerinnen und Schülern der Klassen 10a, 10b und 10c zunächst ihren Lebensweg vor. Sie sei zunächst vor allem daran interessiert gewesen, auf konkrete politische Entscheidungen in ihrem Umfeld Einfluss zu nehmen. Dass sie einmal im Europäischen Parlament tätig sein wurde, konnte sie sich als junge Mutter noch überhaupt nicht vorstellen. Schon bald sei ihr aber bewusst geworden, wie viel man auf europäischer Ebene erreichen könne, wenn es einem gelingt, Menschen politische Entscheidungen plausibel zu machen. Für sie sei es wichtig, so Noichl, die teils abgehobene Sprache, die in der Politik oft verwendet werde, zu vermeiden und auf eine nachvollziehbare Erklärungsweise zu achten. Weiterhin müsse man oft überhaupt erst verdeutlichen, worum es beim so allgemeinen Thema „Europa“ überhaupt geht. War es die Europäische Kommission, der Europäische Rat oder das Europäische Parlament, das eine bestimmte Entscheidung getroffen hat? Für die Schülerinnen und Schüler verglich sie dieses Dreigestirn mit einem Schemel, der auf drei Füßen steht: So ein Schemel, der fest steht ohne zu wackeln, wolle die Europäische Union sein. Es sei überdies zu einfach, „Europa“ zu kritisieren, wenn man sich nicht die Mühe macht, genau hinzuschauen, wer für welche Aktion überhaupt verantwortlich ist.  

Frau Noichl zeigte sich als überzeugte Europäerin und bezeichnete Europa als „ein Versprechen“, das sich die Mitgliedsländer im festen Willen gegeben haben, die Zukunft friedlich und gedeihlich zu gestalten. Sehr kritisch ging sie auf die Mitgliedsländer Ungarn und Polen ein, die zur Zeit aktiv gegen Grundideen der Europäischen Union verstoßen und denen man deshalb dringend die „Rote Karte“ zeigen müsse. 

Viele Fragen hatten die Schülerinnen und Schüler des Maristen-Gymnasiums, die sich vorher sehr detailliert auf den Besuch der beiden Politikerinnen vorbereitet hatten. Auf die Notwendigkeit einer Quote angesprochen, die den Anteil von Frauen in der Politik  gerechter machen soll, betonten sowohl Müller als auch Noichl ihre feste Überzeugung, dass eine solche Quote eben – leider – unerlässlich sei, solange es in den entscheidenden Gremien, ob in Politik oder Wirtschaft, noch so wenige weibliche Führungskräfte gebe. Noichl zeigte sich verwundert darüber, dass der Sinn einer Quote im Regionalbereich, also beispielsweise was die Proporzverteilung im Landtag angehe, nie bezweifelt werde, wohl aber der der Frauenquote. Es sei wichtig, mit den Schülerinnen von heute darüber zu diskutieren, die zu oft selbstverständlich davon ausgehen, dass sie später einmal die gleichen beruflichen Chancen wie ihre männlichen Mitbewerber haben werden. 

Im Anschluss an die Diskussion führten die Schülerinnen und Schüler die beiden Politikerinnen noch durch die Ausstellung in der Aula und erklärten ihre ganz besondere Sichtweise. Vielen von ihnen sei erst durch die aufgebaute Pappmauer bewusst geworden, wie schnell man getrennt werden kann und sei es nur beim Durchschreiten der Aula mit einem Klassenkameraden. Auch habe die Ausstellung sie angeregt, das Thema intensiv in ihren Familien zu diskutieren. 

Wir danken Frau Noichl und Frau Müller für ihren Besuch an unserer Schule und freuen uns auf weitere Aktivitäten im Rahmen des „Forum Europa“.  

sh

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