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Erste Woche Schule dahoam


Zusammenfassung von Schulleiter Christoph Müller

Eine Woche "Schule dahoam" haben wir nun hinter uns – Zeit, ein erstes Fazit zu ziehen. Warum wir schwer begeistert sind vom Engagement unserer Schüler und Eltern, und was wir uns für die nächste Zeit wünschen, das schreibt Schulleiter Christoph Müller in einem Brief an die ganze Schulfamilie:

Unser Maristen-Gymnasium ist nun seit einer Woche – wie alle anderen Schulen in Bayern – geschlossen. Seit Samstag 0:00 Uhr gibt es in Bayern zusätzlich Ausgangsbeschränkungen. Und für unser Land ist formell von der Bayerischen Staatsregierung der Katastrophenfall ausgerufen worden. Das ist für alle Menschen eine völlig ungewohnte Situation, mit der wir dennoch umzugehen haben, um die Dynamik der Infektion einzudämmen – und möglichst wenige Mitmenschen anzustecken. Deshalb müssen wir uns alle voneinander fernhalten. Deshalb ruht das öffentliche Leben nahezu vollständig. Und deshalb haben auch wir am MGF eine Herausforderung, die komplett neu ist für uns alle. Wir haben den Schulbetrieb bzw. den Unterricht online durchzuführen. Ich möchte mich in diesem Zusammenhang ganz, ganz herzlich bei Ihnen, den Eltern, bedanken – für Ihre zahlreichen ermutigenden Emails, Anrufe, Nachrichten. Und ich danke Ihnen dafür, dass Sie Ihre Kinder unterstützen bei dieser für uns alle neuen Art, „Schule zu machen“! Ich möchte Sie aber auch um eines bitten: Haben Sie Geduld – mit Ihren Kindern, aber auch mit uns Lehrkräften und uns in der Schulleitung. Wir arbeiten seit über einer Woche buchstäblich fast rund um die Uhr, um Mittel und Wege zu finden, um mit Ihren Kindern zu arbeiten, Materialien bereitzustellen, Aufgaben zu verteilen und wieder einzusammeln – online Unterricht zu halten. Ich möchte Sie in diesem Schreiben genau darüber informieren, wie sich die Sachlage seit Bekanntgabe der Schulschließungen entwickelt hat und warum wir wie gehandelt haben.

Der Sachverhalt: Wir am MGF waren sehr gut vorbereitet auf die Schließung der Schule.

  1. Wir haben allen Schülerinnen und Schülern ihre Mebis-Zugangsdaten noch einmal zur Verfügung gestellt und sie mit dem Tool vertraut gemacht.
  2. Wir haben noch vor der Schließung alle Kolleginnen und Kollegen noch einmal im Umgang mit Mebis geschult – und waren so voll arbeitsfähig.
  3. Mebis war als das Mittel der Wahl für eine solche Situation bei uns, aber auch in vielen anderen Schulen vorgesehen.
  4. Nur: Mebis hat nicht funktioniert, das muss man in dieser Deutlichkeit sagen. Die Plattform war nicht stabil, konnte also nicht benutzt werden, um einen geregelten Unterrichtsbetrieb aufrechtzuerhalten. Diese Einsicht hatten wir schon am Montagabend und haben bereits am selben Tag mit Hochdruck daran gearbeitet, Alternativen zu entwickeln.

Die Maßnahmen: Schon ab Dienstag wurden von uns neue Wege beschritten, um mit Ihren Kindern arbeiten zu können. Folgende Instrumente halfen und helfen uns, Unterricht online zu halten:

  1. Ich habe alle Lehrkräfte des MGF mit Administratoren-Rechten für unser Eltern-Portal ausgestattet und damit die Möglichkeit eröffnet, über den Versand von Elternbriefen mit Datei-Anhang Materialien und Aufgaben zu versenden. Gleichzeitig habe ich sämtliche Kanäle des Eltern-Portals auf Ihrer Seite geöffnet, damit Sie bzw. Ihre Kinder mit uns kommunizieren können. Dieser Weg hat sich in der ersten Woche als praktikabel bewiesen.
  2. Einige unserer Lehrkräfte arbeiten über Email – auch das funktioniert.
  3. Wir haben im Verlauf der Woche das sog. Schüler-Portal (ein Add-On des Eltern-Portals) freigeschaltet – auch diese Variante wird genutzt und funktioniert.
  4. Mebis wurde im Verlauf der Woche stabiler (auch weil bayernweit viele Schulen andere Wege beschritten haben und weil die Kapazitäten erhöht wurden).
  5. Wir haben es geschafft, innerhalb von fünf Werktagen ein eigenes MGFMoodle (eine Art „MGF-Mebis“ mit denselben Funktionalitäten) zu generieren. Auch das läuft – und zwar sehr schnell und stabil. Hierzu kommen ab Montag ausführliche Informationen.

Natürlich verstehe ich, dass nun Meldungen Ihrerseits kommen, hier für eine gewisse Vereinheitlichung zu sorgen. Ja – das ist das Ziel. Aber: In dieser ersten Wochen, in der so vieles so außerordentlich ungewöhnlich und neu ist für uns alle (siehe oben), habe ich als Direktor des Maristen-Gymnasiums entschieden, zum jetzigen Zeitpunkt alle möglichen Kanäle offenzuhalten – auch und gerade vor dem Hintergrund, dass sowohl Mebis als auch das Elternportal und das Schülerportal von Hackern erfolgreich angegriffen wurden und „in die Knie gegangen“ sind. Hätten wir uns in der jetzigen Phase vorschnell auf eine oder zwei Varianten der Kommunikation mit Ihnen und Ihren Kindern beschränkt, hätte ich einen Unterrichtsbetrieb nicht aufrechterhalten können. Ich stehe also zu dieser Entscheidung.

Wir werden in den nächsten Tagen wieder an Sie herantreten und – was sich aktuell herauskristallisiert – den Lehrkräften eine gewisse Reduzierung der Kanäle empfehlen. Sie werden auf alle Fälle über das Elternportal und einen entsprechenden Elternbrief der jeweiligen Lehrkraft darüber informiert, auf welchem Kanal Ihr Kind im jeweiligen Fach unterrichtet wird. Mehr Eingrenzungen wird es nicht geben. Wir sind als Schule voll und ganz arbeitsfähig. Dass die aktuelle Situation von uns allen Flexibilität, eine gewisse Bereitschaft zum Ausprobieren und auch (ich sagte es bereits) Geduld erfordert, das muss uns allen klar sein.

Ausblick und Bitte: Liebe Eltern,

  1. ich danke Ihnen allen noch einmal ausdrücklich, dass Sie zusammen mit Ihren Kindern und uns diese Herausforderung so mutig annehmen!
  2. Ich bitte Sie zu verstehen, dass diese neue Unterrichtssituation auch uns Lehrerinnen und Lehrer mit ganz neuen Problemstellungen konfrontiert. Wir sind auch nicht alle gleich affin, was den Umgang mit digitalen Medien angeht. Wir müssen dazulernen – genauso wie Sie und Ihre Kinder. Und ich bin der Meinung, dass wir alle eine sehr steile Lern-Kurve hingelegt haben in nur einer Woche. Selbstverständlich hören wir auch Ihre Verbesserungsvorschläge und prüfen sie.
  3. Ich bitte Sie zudem: So wichtig der Online-Unterricht auch ist (ich möchte hier nichts relativieren), so sprechen wir doch von einer (zumindest ist das der aktuelle Stand) Schließung der Schule von drei Wochen. Inhalte, die in dieser Zeit vielleicht nicht so intensiv eingeübt werden können, wie dies bisher im klassischen Unterricht der Fall gewesen ist, können sehr schnell nachgeholt werden, wenn wir uns alle hoffentlich bald wiedersehen am MGF. Das Abitur für die Q12 ist ja bereits verschoben, hier muss alles schneller und noch effizienter gestaltet werden als in allen anderen Jahrgangsstufen.
  4. Das Wichtigste für uns alle ist aktuell, dass wir jede und jeder an ihrem und seinen Platz das Notwendige tun, damit wir die Zahl der Ansteckungen pro Tag reduzieren und so unseren Beitrag leisten, damit die sog. „Kurve“ flacher wird. Letztlich stehen wir im Dienst der Medizin, des Gesundheitswesens und der Gemeinschaft.

Liebe Eltern,

ich weiß: man kann immer besser sein oder werden. Ich weiß auch, dass nicht alles ideal gelaufen ist in der ersten Woche #schuleonline. Aber: Ich bin beeindruckt von dem Zusammenhalt unserer Schulfamilie. Und ich lasse mich nicht beeindrucken von den zugegebenermaßen wenigen teils sehr harsch vorgetragenen kritischen Bemerkungen unseren Lehrkräften gegenüber (Beschimpfungen an der Supermarkt-Kasse u. ä. inklusive). Wir machen alle miteinander motiviert weiter in der kommenden Woche! Danke Ihnen allen nochmal für den enormen Zuspruch, den wir erhalten. Ich gebe diesen Zuspruch gerne an Sie und Ihre Kinder zurück.

#zamhoidn

Und jetzt Ihnen allen ein schönes Wochenende!

Liebe Grüße

Christoph Müller, OStD Schulleiter

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