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Chancen und Risiken der Geldpolitik

Schulleiter Christoph Müller begrüßt Reinhard Pfaffel von der Bundesbank.
Schulleiter Christoph Müller begrüßt Reinhard Pfaffel von der Bundesbank.

Vortrag von Reinhard Pfaffel von der Bundesbank

Die 44 Schülerinnen und Schüler der zwei  Wirtschaftskurse der Q12 informierten sich am Dienstagvormittag aus erster Hand über die Ziele und die konventionelle und unkonventionelle Geldpolitik der Europäischen Zentralbank. Basierend auf den Inflationsprognosen des Eurosystems für die Europäische Wirtschafts- und Währungsunion (EWWU) zeigte Reinhard Pfaffel von der Deutschen Bundesbank den Schülern auf, dass sinkende Verbraucherpreise nicht immer ein Indikator für eine Deflation sind. In Deutschland ist die Inflationsrate vor allem wegen der zwischenzeitlich halbierten Rohölpreise zurückgegangen, während die Kerninflationsrate (ohne Energiepreise) sich auf einem Niveau von 1 Prozent stabilisierte.

Trotz Vollzuteilung und einem Zinssatz für die Hauptrefinanzierungsgeschäfte von 0,0 Prozent, der für längere Zeit auf diesem Niveau verharren wird, wird das Inflationsziel von 1,8 und 1,9 Prozent des jährlichen Anstiegs des Harmonisierten Verbraucherpreisindex in der Europäischen Wirtschafts- und Währungsunion verfehlt. Deshalb strebt der EZB-Rat unter dem Vorsitz des EZB-Präsidenten Mario Draghi auch mit unkonventionellen Maßnahmen wie dem Ankauf von Wertpapieren im Volumen von 1,75 Billionen Euro bis März 2017 an, dieses Ziel zu erreichen. Die Quantitative Lockerung als geldpolitische Maßnahme soll zu einer Ausweitung des Kreditvolumens an Konsumenten und Unternehmen führen. Diese Maßnahme hat aber negative Auswirkungen auf die Profitabilität der Geschäftsmodelle von Banken und Versicherungen und auf die Renditen der Rentenpapiere. Aufgrund der niedrigen Sparzinsen steigen die Aktienkurse und erhöhen sich die Vermögenspreise, insbesondere auf den Immobilienmärkten in den Boom-Regionen Deutschlands.

bm

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