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Eine internationale Karriere im Silicon Valley

Dr. Manfred Müller (rechts) stattete dem Englisch-Unterricht von Ursula Schwoerer (2.v.r.) kürzlich einen Besuch ab.
Dr. Manfred Müller (rechts) stattete dem Englisch-Unterricht von Ursula Schwoerer (2.v.r.) kürzlich einen Besuch ab.

Besuch von Dr. Manfred Müller, Chief Operating Officer  

Englische Texte über Kalifornien in einem nicht mehr ganz aktuellen Englischbuch der 9. Klasse lesen: Naja. 

Einer Englischlehrerin zuhören, wie sie über High Tech und Silicon Valley erzählt und ein paar Bilder aus dem Internet dazu ansehen: Okay. 

Über die Faszination Silicon Valley aus erster Hand vom Chief Operating Officer eines global tätigen IT-Unternehmens in Silicon Valley zu lernen: Priceless!  

Diese Chance hatten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b am Freitag, als Dr. Manfred Müller, Leiter des operativen Geschäfts bei Identiv, einem an der US-Technologiebörse Nasdaq notierten Hardware Security Unternehmens, sich trotz eines wohlgefüllten Terminkalenders Zeit für sie nahm und ihnen das Leben in Silicon Valley beschrieb. Dr. Müller studierte nach seinem Abitur in Regensburg Chemie, erlangte dort seinen Doktortitel und studierte später zusätzlich noch in Schottland Betriebswirtschaft. In seiner Karriere war er weltweit, vor allem in Asien, tätig, und lebt mit seiner Familie seit einigen Jahren in Palo Alto in Kalifornien, wo er nach eigenen Angaben jede Minute genießt.  

Wo liegt Silicon Valley überhaupt (südlich von San Francisco) und woher hat es seinen Namen? Dass die Geschichte von Silicon Valley schon auf die Dreißiger Jahre des 20. Jahrhunderts zurückgeht, genauer gesagt auf das Jahr 1936, in dem William Hewlett and David Packard in Palo Alto das Unternehmen Hewlett-Packard gründeten, weiß heutzutage kaum jemand. Dass viele Absolventen der nahe gelegenen renommierten Stanford University maßgeblich dazu beitrugen, Silicon Valley zu dem zu machen, was es heute ist, ist schon etwas bekannter. Vor allem fanden unsere Schülerinnen und Schüler aber die Geschichte der Traitorous Eight, also der „verräterischen acht“ Unternehmer spannend, die im Jahr 1957 die Firma Fairchild Semiconductor und weitere Firmen gründeten, nachdem sie zusammen die Firma „Shockley Semiconductor Labs“ verlassen hatten.  

Viele Namen der in Silicon Valley ansässigen Firmen kannten die Schülerinnen und Schüler natürlich, beispielsweise Facebook, Intel, Airbnb oder Netflix. Aber auch E-Mobilität spiele laut Dr. Müller im Silicon Valley eine immens wichtige Rolle; Deutschland, das beim Thema Elektroautos noch zaudert und zögert, müsse sich hüten, den Anschluss zu verlieren, denn in Kalifornien werde schon lange gehandelt und der Anblick von autonom fahrenden Autos von Google oder Uber sei dort schon fast eine Selbstverständlichkeit. Auch auf den Begriff der „Sharing Community“ ging Dr. Müller ausführlich ein: Wohnungen und Autos zu teilen und nur zu nutzen, wenn man sie auch braucht, sei in Kalifornien gang und gäbe; auch hier habe Deutschland noch Aufholbedarf.  

Viele Fragen hatten unsere Schülerinnen und Schüler an Dr. Müller, dessen lebhafter Vortrag alle begeisterte. Er machte ihnen Mut, sich später auch selbst einmal so einen internationalen Lebensweg zuzutrauen und nicht denen zuzuhören, die Millionen von Gründen dafür anbrächten, doch ja daheim zu bleiben. Diese Gründe gebe es immer, so Dr. Müller, aber man solle nicht den Zweiflern glauben, sondern sich selbst auf den Weg machen und ins Ausland gehen. Im Übrigen werde man auch in Amerika beispielsweise nicht als Verlierer angesehen, wenn man eine Firmenidee umsetzt und diese nicht klappt. Es gibt immer die nächste Chance, diese Erfahrungen mit einer neuen Idee zu nutzen und dann Erfolg zu haben. 

Was ihm an Deutschland oder Bayern eigentlich fehle, fragte eine Schülerin Dr. Müller nach seinem Vortrag. „Nichts“, so seine kurze und sehr aussagekräftige Antwort! 

Vielen Dank, Herr Dr. Müller, dass Sie Ihre kostbare Zeit dafür verwendet haben, unseren Schülerinnen und Schülern so viel Mut zu machen. Und vielleicht klappt es ja wirklich mit der angedachten Kooperation zwischen Furth und Palo Alto! 

sh

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